Eudaimonisches Wohlbefinden leitetet sich von Eudaimonia ab. Der Begriff Eudaimonia setzt sich aus „Eu“ (=gut) und „Daimon“ (=Dämon, Geist) zusammen. In der Eudaimonie versucht man also den eigenen guten Geist auszuleben.
Vom hedonistischen und eudaimonischen Wohlbefinden
Im Zusammenhang mit Sinnerleben weist Martin Seligman auf die Bedeutung des eudaimonisichen Wohlbefindens bzw. Glückempfinden hin. Auch bei diesem Faktor sollte man auf eine positive Bilanz achten. D.h., man sollte das tägliche Handeln so gestalten, dass es den eigenen Werten und Idealen entspricht. Diesbezüglich möchte ich an dieser Stelle auf das Konzept der Tugenden und Charakterstärken verwiesen. Diese sind geprägt von einer vorbildlichen Grundhaltung (Einstellung), welche allgemein anerkannt sind.
Definition eudaimonisches Wohlbefinden
Der Begriff Eudaimonia setzt sich aus „Eu“ (=gut) und „Daimon“ (=Dämon, Geist) zusammen. In der Eudaimonie versucht man also den eigenen guten Geist auszuleben.
Wurzel der Eudaimonie finden sich bei Aristoteles (Nikomachische Ethik). Die Eudaimonie ist ein objektives Konzept, in dem man mehr gute als schlechte Taten vollbringen sollte. Eine gute Tat ist durch das Ausleben von allgemein anerkannten Tugenden gekennzeichnet. Dies impliziert das Suchen und Streben nach dem objektiv Guten, Richtigen und Sinnvollen.
Kernelemente (Huta, 2016) von eudaimonischen Wohlbefinden sind Authentizität, Sinn, Entwicklung und Exzellenz:
- Authentizität: bewusstes Handeln im Einklang und in Verbindung mit eigenen Werten und sich selbst. Dazu sollte man sich mit sich selbst und den eigenen inneren Werten auseinandersetzen und sich deren bewusstwerden.
- Sinn: das große Ganze betrachten, den Lebenssinn und wichtige Ziele verfolgen. Dies impliziert, dass jeder etwas beitragen kann, die Welt und das große Ganze zu verändern.
- Exzellenz: Streben nach einer höheren und besseren Qualität des eigenen Verhaltens und der eigenen Leistungen. Die Anstrengungen und Bemühungen sind dabei wichtiger als die eigentliche Zielerreichung.
- Entwicklung: lebenslanges Lernen, persönliche Entwicklung und Entfaltung eigenen Potentiale. Dies bringen mehr Kompetenz, Wissen, Fähigkeiten, Fortschritt, Leistung und
Hedonistisches Wohlbefinden
Der Begriff Hedonismus lässt sich mit Freude oder Vergnügen übersetzen. Das heutige Verständnis von Hedonismus leitet sich von französischen Philosophen ab dem 17. Jahrhundert zurück. Ihre Auffassung war von einem guten Leben bestand in einer erfüllten Lustmaximierung. Glück und Wohlbefinden wird dadurch erreicht, wenn die Summe aller positiven Empfindungen größer ist als die der negativen. Wer mit dieser Sichtweise sein Glück feststellen möchte, muss sicherstellen, dass die Lustbilanz positiv ist. Man sollte also mehr positive Erlebnisse (Köstliches Essen, Spaziergang in der Natur, sexuelle Aktivitäten, etc.) als negative Erlebnisse gehabt haben.
Hedonismus ist ein subjektives Konzept der Lustmaximierung, oder kurz „Spaß haben“.
In manchen Studien werden Hedonismus und Eudaimonie noch als Gegensatzpaare betrachtet. Also eine „Entweder-oder“ Definition. Neuere Studien in der positiven Psychologie gehen jedoch von einem komplementären (also einer „sowohl-als auch“) Zusammenhang aus. Wobei die eudaimonische Grundhaltung als hinreichende jedoch nicht notwendige Bedingung für hedonistisches Glückerleben betrachtet werden kann.
In einer vereinfachten Darstellung kann man von vier Feldern ausgehen. In den Beschreibungen wurden alltagstaugliche Varianten gewählt. Wenn etwas Spaß macht, ist hedonistisches Glückserleben bzw. Wohlbefinden gemeint. Für eudaimonisches Wohlbefinden wurde Beschreibungen wert- und sinnorientiert gewählt.
Hedonistisches und eudaimonisches Wohlbefinden
Ein Forscher*innen-Team rund um Barbara Fredrickson untersuchten die biologischen Auswirkungen von hedonistischem und eudaimonischem Wohlbefinden. Sie kontrollierten potenzielle Störfaktoren durch Blutproben bei 80 gesunden Versuchsteilnehmer*innen.
Menschen, bei denen das eudaimonischen Wohlbefinden im Vordergrund stand, hatten ein sehr wirkungsvolles Immunsystem. Menschen mit hohem hedonistischem Glückempfinden hatten hingegen ein schwaches Immunsystem.
Langzeitstudien (z.B. Vennhoven, 2007) an gesunden Personen zeigen, dass glückliche Teilnehmer eine höhere Lebenserwartung haben als unglückliche. Dieser Einfluss ist ähnlich stark wie der des Rauchens bzw. Nicht-Rauchens auf die Lebenserwartung.
Eudaimonisches Wohlbefinden ist eine wichtige Voraussetzung nicht nur für psychische, sondern auch für körperliche Gesundheit.
Quellen
Huta, V. (2016). Eudaimonic and Hedonic Orientations: Theoretical Considerations and Research Findings. In: J. Vitterso (Eds.). Handbook of Eudaimonic Well-being. SpringerEditors.
Veenhoven, R. (2007). Measures of Gross National Happiness. In: Psychosocial Intervention, 18(3).
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