Je mehr Charakterstärken man anwenden kann, desto positiver wird das Erleben am Arbeitsplatz eingeschätzt. Arbeitszufriedenheit, Arbeitsengagement, positive Emotionen, Sinn-Erleben, u.v.m. nehmen zu! Tugenden sind das Bestreben einer Person, nach festgelegten Grundwerten zu leben, welche allgemein anerkannt sind. Dazu zählen: Weisheit, Mut, Humanität, Gerechtigkeit, Mäßigung und Transzendenz.
Charakterstärken sind verschiedene Einstellungen und Verhaltensweisen, wie man Tugenden zum Ausdruck bringen und ausleben kann. Sie stellen einen Teil der Persönlichkeit eines Menschen dar, und sind über verschiedene Situationen und die Zeit hinweg relativ stabil.
Die Übung kommt aus der Positiven Psychologie, und ist vielseitig einsetzbar. Sie unterstützt Menschen und Teams dabei, ihre Talente und Begabungen zu entdecken und zu fördern.
Signaturstärken
Die drei bis sieben höchsten Charakterstärken sind für eine Person besonders bedeutsam, und werden Signaturstärken genannt. Signaturstärken sind durch ein Gefühl des Besitzens: „Das gehört zu mir“ und der Echtheit: „Das ist mein reales Ich“ gekennzeichnet. Weiters empfindet man Kräftigung und Stärke (anstatt Erschöpfung), wenn man die Stärke ausleben kann. Es zeigt sich auch eine intrinsische Motivation zur Anwendung der Signaturstärken: Das mache ich einfach gerne!
Nutzen
Im Arbeitskontext wurden bereits mehrere Studien[1] zur Anwendung der Charakterstärken durchgeführt. Je mehr Signaturstärken man anwenden konnte, desto positiver wurde das Erleben am Arbeitsplatz eingeschätzt. Das positive Erleben am Arbeitsplatz setzt sich aus positive Emotionen, positiven Affekt, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsengagement, sozialen Beziehungen, Sinn-Erleben, Zielerreichung und geringem Stressempfinden zusammen.Zu einer deutlichen Steigerung des positiven Erlebens am Arbeitsplatz kommt es, wenn regelmäßig vier bis sieben Signaturstärken angewendet werden können. In einer aktuellen Studie[2] wurde folgende Vorteile nachgewiesen:
Deutliche Senkung von Stress und psychischer Fehlbelastung
- Niedrigere emotionale Erschöpfung und niedrigere Depersonalisierung sind ausgezeichnete Schutzmechanismen gegenüber einer Burnout-Gefährung
- Niedriger Leistungsmangel, weniger „Dienst nach Vorschrift“
Steigerung des positiven Erlebens am Arbeitsplatz und der Leistung
- Kognitive Aktivierung
- Soziale Unterstützung
- Arbeitszufriedenheit
- Freude (hedonistisches Wohlbefinden)
- Engagement (Flow-Erleben und Einsatzbereitschaft)
- Sinnerleben (eudaimonisches Wohlbefinden)
[1] Harzer u. Ruch (2012, 2013), Schnell et al.(2013), Hausler et al.(2017), Höge et al.(2017) u.a.
[2] Harzer et al. (2017)