Es dürfte sich schon herumgesprochen haben, dass die Positive Psychologie mehr ist als nur an Positives zu denken und Schwächen zu negieren. Im vorliegen Buch von Nico Rose wird deutlich, wie es gelingen kann auf der Personalseite Schwächen zu managen und Stärken zu stärken und auf der ökonomischen-Seite mit wirtschaftlichen Erfolg zu verknüpfen.
„Die meisten Menschen wollen sich vermutlich gar nicht ´arschig´ verhalten.
Sie sehen allerding in Anbetracht der begrenzten Ressourcen ihre Felle davonschwimmen“
Nico Rose (S. 75) geht mit den Auswirkungen der klassischen Betriebswirtschaftslehre kritisch ins Gericht
Inhaltsverzeichnis
PERMA als zentrales Konzept der Positiven Psychologie
Zu Beginn werden einige Grundgedanken und Modelle der Positiven Psychologie vorgestellt. Insgesamt ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet, und orientiert sich an Seligman´s PERMA-Modell, das sich zu dem zentralen Konzept der Positiven Psychologie mausert. Durch die gelungene Mischung aus kurzweilig dargestellten theoretischen Modellen und Anwendungsbeispielen ist ein Werk sowohl für Theorie- und Praxisinteressierte entstanden. Die Theorieinputs sind verständlich geschrieben und wurden vielfach mit grafischen Darstellungen ergänzt. Für Rose war die Praxisseite von großer Bedeutung, und er hat insgesamt 33 Gespräche mit Experten aus Unternehmen, Beratung und Forschung geführt. Diese in Interviewform abzudrucken, hat dem Buch gut getan, und es noch ein Stück lebendiger gemacht.
PERMA ist ein Akronym und wurde vom Martin Seligman (2011) konzipiert. Hinter diesem Kürzel verstecken sich die fünf Zutaten für das Aufblühen (Flourishing):
- P Positive Emotions
- E Engagement
- R Relationships
- M Meaning
- A Accompolishment
Im Folgenden werden die fünfe PERMA-Zutaten näher beschrieben.
In anderen Worten: Wenn man eine Aufgabe, ein Projekt geschafft, darf man dies auch feiern – bedingungslos! Nicht nur, wenn dies „sehr gut“ erledigt wurde.[/su_spoiler]
Überblick
Das erste PERMA-Kapitel geht auf die motivierende Wirkung von positiven Emotionen, wie zum Beispiel Optimismus, Dankbarkeit oder Ehrfurcht ein, aber auch auf negative Emotionen. Letztere nicht unter den Tisch zu kehren („Reiß Dich zusammen“), sondern wahrzunehmen und wertschätzend darauf zu reagieren, zeichnet Kollegen mit echtem Mitgefühl aus. Was es mit dem Flow-Erleben und das Ausleben der Charakterstärken auf sich hat, wird im Abschnitt Engagement erläutert. Nach einem „Intermezzo“ über Positive Leadership wird auf die Wichtigkeit von gelungenen Arbeitsbeziehungen hingewiesen. Im Kapitel über Meaning wird ausführlich auf die Unterschiede zwischen sinnvoller und sinnstiftender Arbeit anhand von Modellen und Interviews eingegangen. Danach folgt ein zweites „Intermezzo“ über die kreative Organisation, und die organisationalen Bedingungen der Kreativität. Das fünfte PERMA-Kapitel beschäftigt sich mit dem bewussten Wahrnehmen von vollbrachten Leistungen. Im Schlusskapitel werden die Inhalte nochmals zusammenfassend reflektiert.
„„Anstatt Individualität, Freiheit, Wachstum, Leistung und Konkurrenz müssten Miteinander und Füreinander gefördert werden.
Demgemäß käme es zu einer längst fälligen Neubewertung von Tätigkeiten, die bisher nicht als Arbeit galten:
Das Pflegen von Angehörigen oder Nachbarn, Tätigkeiten für das Gemeinwohl, für die Gesellschaft, Kunst, Kultur und Natur.“
Tatjana Schnell, Prof. in Innsbruck,
Autorin des Buches „Psychologie des Lebenssinn.“
in einem der 33 sehr lesenswerten Gesprächen (S. 243 – 248).
Resümee
Wer Arbeit besser gestalten möchte, wird an diesem Buch nur schwer vorbei kommen.
Eine klare Leseempfehlung!
Nico Rose (2019) Arbeit besser machen! Positive Psychologie für Personalarbeit und Führung. Haufe.